25 Jahre Babe
Für Gabi & Bogo
Als wir uns auf der Insel in Treptow trafen, wo einer von Gabis Textilkursen seine Wurzeln hatte, war mein Interesse an »Handarbeiten« lange erloschen. In diese Schublade steckten wir immer die alltäglichen Bastelabende, die im Kursangebot der Clubs- und Kulturhäuser einen wichtiger Eckpfeiler der regionalen Kommunikation bilden. Hier finden nicht nur Kinder und Teenies, sondern auch ihre Eltern und Nachbarn einen Platz. Oft sind diese Begegnungen ähnlich und die Orte austauschbar – ebenso wie der blöde Rooibostee. Nicht jedoch bei Gabi&Bogo. Die Ankunft bei ihnen ist immer wie ein Familientreffen, oder besser ein Freundeskreis, nur eben viel enger – also doch Familie.
Egal wieviel Zeit seid der letzten Begegnung verstrich – wir sind sofort in ihrer Umarmung herzlich aufgehoben.
Solche Wärme prägt uns. Das vergessen wir nie.
Und dann noch die Sache mit der »Kunst« – nicht nur in Babe.
Lehren mit Geduld, oder wie man heute so inflationär zelebriert mit »Achtsamkeit«, gehört bei den Beiden zur Lebensart. Geduld & Beispiel ! Sie reden nicht über Politik, sie engagieren sich einfach. Natürlich müssen auch einige Nächte durch-diskutiert werden. Man muss ja seine Weltsicht ab und zu in die Wagschale des richtigen Alltags werfen – und trotzdem viel spannender ist es Bogos Kompositionen anzuschauen, oder Gabis »Abschied in Grün«. Toll und scheinbar so Einfach. Die Geschichte dahinter ist manchmal nur wundervoll und anderntags erschütternd. Weniger ein Erdbeben, mehr ein Hirnbeben.
Diese Verbindung von Kunst und Leben, von genauem Hinschauen, bis zum detailgetreuen Arbeiten. Profession ohne den Kontakt zur Wirklichkeit zu verlieren, all das hat in Babe seine Wurzeln geschlagen. Nicht nur in den Bäumen, wo auch der Eichenprozessionsspinner seine Geschichte hatte, in den Kräutern rund ums Haus, der Pfefferminze für den Tee, dem Traumzauberbaum, sondern in den Herzen, im Bauch und im »Sonnengeflecht«.
Im Qigong gibt es eine kleine, sehr einfache Übung: »TEILE DIE WOLKEN« [parting the clouds].
Warum passt diese Performance so gut zum Babe-Universum?
Weil, wenn wir Anreisen, selbst bei Regen, die Wolken sich teilen und wir im wahrsten Sinne in ein anderes Universum eintreten. Sorgen und trübe Gedanken zerteilen sich und glätten unsere Stirn. Wenn wir in der Übung die Wolken teilen, kann frische Luft intensiver unsere Lungen füllen und unser Energielevel steigt und wächst. Wir genießen die Weite der Bewegungen, wie die Weite des Brandenburger Landes. Wir teilen die Wolken und können nun Details der Welt um uns herum besser erkennen. Die Wiese, den Faden, natürlich den Traumzauberbaum, das Feuer, das Wasser und die Mücke. Wir teilen die Wolken und wir rücken zusammen. Ganz egal wo unser Ursprung – hier im Babe-Universum sind wir gleich – wir sind gut aufgehoben. Und Gabi und Bogomil verzaubern unsere Gemeinschaft, dass wir nicht nur Schüler sind in einem Workshop, sondern auch Gestalter, Dozent, Künstler, Darsteller, Handwerker, Philosoph, Manager und Autor. Im Babe-Universum sind wir gleichzeitig präsent und gelassen – das ist Wundervoll und so gesund.
Danke Euch Beiden für die Zeit an diesem Ort,
für die Möglichkeit uns Selbst
und vielen neuen Freunden zu begegnen.
Die Fingerspitzen wachsen in den Himmel und wir stärken unser »Shen« – [ Geist – Qi ].
Die Arme öffnen sich – wir befreien uns beim Ausatmen von verbrauchten, krankem Qi,
um Platz zu schaffen für frische Kräfte.
Ein Kreislauf, Nährstoffaustausch wie das Leben, wie Babe.
Danke, dass Ihr geholfen habt die Wolken zu teilen.
BeBartel