Der Goldene Faden
Der »Goldene Faden« ist eine Hilfsbezeichnung für die Vorstellung einer optimal aufgerichteten Wirbelsäule. Hierbei geht es nicht um eine simple Streckung, durch Zug oder Dehnung.
Der »Goldene Faden« bedeutet eine gesamt – körperliche Aufrichtung mit Hilfe der eigenen Aufmerksamkeit. Wenn wir so wollen des eigenen Willens. Hinzu kommt die individuelle Imagination / Vorstellungskraft, das ein »Goldener Faden« meinen Körper (meine Wirbelsäule) zum Himmel empor aufrichtet (zieht). In der TCM [Traditionellen Chinesischen Medizin] sind es die Punkte Hui Yin (Beckenboden / Damm) sowie Bai Hui (Scheitelpunkt / Fontanelle), die sich gegenüberstehen.
Den gleichen Effekt erreicht man mit einer historischen Übung, mit der Großmütter vor 100 Jahren ihren Enkelinnen das aufrechte Schreiten gelehrt hatten. Sie legten den Mädchen ein Buch auf den Scheitel und ließen sie mit dieser »Last« durch Zimmer und Flure stolzieren. Die Wirkung war simpel: Das Buch drückt den Kopf durch sein geringes Gewicht ja nicht wirklich herab; trotzdem entwickelt unser Körper eine Spannung gegen diesen Widerstand und richtet sich auf. Dazu kommt noch die Balance-Arbeit um den Gegenstand auf dem Kopf zu fixieren. Sie ist wundervoll für das Training der Feinmotorik im Hals – Nacken – Kopf – Bereich.
Das Schöne an der Arbeit mit dem »Goldenen Faden« ist, dass wir nicht mit einer drückenden Last, sondern mit der Weite des Universums umgehen. Indem wir uns so zum Himmel aufrichten, haben wir eine Verbindung zu ihm. Egal wie wir diese Verbindung individuell wahrnehmen wollen, die Vorstellung von Offenheit und Weite ist in jedem Fall positiv für die Arbeit mit der Wirbelsäule, wie auch für die gesamte Körper- und Energiearbeit. (bb.10.2011)
Ein Beispiel in der sitzenden Position (grafik 1 / grafik 2):
Grafik 1: Darstellung mit dem Schwung der Wirbelsäule
Grafik 2: Abbildung mit dem Pfeil der Aufrichtung