Das Innere/Himmlische Lächeln
Leseprobe aus DER DRITTE SCHRITT
Qigong – Miniaturen & Rezepte
Das Himmlische/Innere Lächeln findet in vielfältigen Anwendungen und Meditationen große Beachtung.
Das Himmlische/Innere Lächeln ist eine Arbeit des stillen Qigong und wird in der stillen Praxis vervollkomnet. Trotzdem finden wir bei allen Lehrern, Dozenten, Meistern den Hinweis, während der bewegten Übungen auf die Präsenz des Himml./Inn. Lächelns zu achten. Es ist ein Prozeß der in seiner Realisierung sofort eine gesamt-körperliche Wirkung erzielt.
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Wirkung: Das spannende am Himmlischen/Inneren Lächeln ist, die augenblickliche Leichtigkeit – eine Entspannung unseres Gemüts! Das ist nicht mit Zwang, oder übertriebenen Wünschen und Forderungen möglich, sondern mehr durch Lauschen und Erinnern.
In der Energiearbeit Zhanzhuang empfiehlt Meister Jan Silberstorff: »… Die Aufmerksamkeit ist nach hinten gerichtet…« (www.wctag.de); eine wunderbare Methode unsere gierigen Augen und die vorwärts gerichtete Neugier, los zu lassen. Genau diese scheinbar natürlichen EGO-Ansprüche gilt es zu besänftigen, bzw. zu vernachlässigen, damit unsere innere Kultivierung eine Chance erhält.
Es gibt niemanden von uns, der nicht in einer Situation seines Lebens mit strahlendem Gesicht, tiefe Freude, Heiterkeit und Frieden genossen hat. Solch eine angenehme Erfahrung hat Spuren hinterlassen im Archiv unserer körperlichen und geistigen Erinnerungen. Selbst wenn wir den Grund nicht mehr genau wissen, kann unser Körper diese wohltuende Wahrnehmung wiederholen. Die Erinnerung wird das originale Erlebnis nicht vollständig wiedergeben können, jedoch das angenehme Wohlbefinden, der Frieden, vielleicht eine Form von Seligkeit wirken noch nach – manchmal ein Leben lang.
Warum besitzt unser Körper die Fähigkeit diese Empfindungen zu »konservieren«? Der Grund ist einfach: diese Erinnerung ist heilsam. In solchen Momenten der Ruhe und Ausgeglichenheit regenerieren wir uns. Wir müssen in dieser Zeit nicht ums Überleben, oder um Nahrung kämpfen. Wir denken nicht/oder kaum. Stil, Erscheinungsbild, alle Äußerlichkeiten verlieren an Bedeutung. Unsere Sinne jedoch jubeln und genießen in diesem Augenblick – und schon ist er vorbei. Manchmal scheint es wie ein Rausch und wenn er verflogen ist, erwacht sofort die Sehnsucht nach mehr davon, bis schließlich der Alltag uns wieder zurück auf die Füße holt.
Wir sollten öfter den Mut besitzen, nach dieser Erinnerung zu suchen und unseren Sinnen erlauben, sich zu entfalten. Die Übung des Inneren bzw. Himmlischen Lächelns wurde in der Qigong-Fachliteratur, sowie online häufig und teilweise umfangreich beschrieben.
Verwirrend für Beginner ist die variantenreiche Herangehensweise verschiedener Schulen zum Beispiel aus dem Yoga, oder in der Anwendung der buddhistischen Satipatthana-Lehren (ind. Achtsamkeitsgrundlagen) zur Achtsamkeitsmeditation, Vipassana-Übungen (ind. Einsichtsmeditation), die alle das Thema dieses Lächelns in ihrer eigenen Art streifen und beschreiben. Ähnlich wie »Nachhaltigkeit«, reizt das Thema »Achtsamkeit«, sowie die Achtsamkeitsmeditation, als ein weites Feld mit diversen Interpretationen unsere Geduld. Trotz allem kann es sich als nützlich erweisen, diesen Gedankengängen etwas Raum in unserem Verständnis zu öffnen.
Erstaunlich ist in jedem Fall, dass es seit dem Ende der 1970er Jahre im Rahmen der klassischen Psychologie, Psychotherapie und ihren vielfältigen, alternativen Therapieangeboten, gerade die Achtsamkeitsmeditation geschafft hat, mit Übungen und Variationen wissenschaftlich untersucht zu werden, und heute in vielen Studien ihre Wirksamkeit bewiesen ist. Sicherlich eines der großen Verdienste von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn (Molekularbiologe, University of Massachusetts, USA), der die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MindfulnessBased Stress Reduction – MBSR) mit seinem Team entwickelte.
Das Hauptziel des inneren Lächelns ist es, an unserer Ausgeglichenheit zu arbeiten. Da unser Körper (ob unbewusst oder bewusst) immer auf äußere und innere Störungen reagiert, betrifft das natürlich auch unser Gesicht.
Die Idee ist nun eine friedliche, harmonische, entspannte Stimmung in unserem Gesicht zu entwickeln, deren Ausgeglichenheit um sich greift auf Körper, Muskulatur und Organe. Dabei ist vollkommen egal ob der Ausgangspunkt eine friedliche, glückliche Erinnerung ist, oder ob es meinem realen, harmonischen Charakter entspricht. Es lohnt sich in jedem Fall dieses Konzept zu betrachten, auch wenn wir kein Priester oder Mönch werden wollen.
Es ist heilsam und erhellt/erleuchtet unsere Welt – wirkt nach innen und strahlt nach außen.
Im Selbstheilungsweg schreiben Xuelin Jiang und Dr. Cornelia Richter: »Um das dritte Auge zu öffnen muss man diesen Bereich entspannen. Das geschieht durch ein Lächeln. Dieses Lächeln entsteht im Herzen durch tiefe Liebe und Freude, die den Körper von innen strahlen und den ganzen Menschen vor Glück selig lächeln lässt. Man kann sich vorstellen, dass alle Poren des Körpers lächeln. Allein mit einem solchen Lächeln kann man anderen Menschen helfen und sie ein bisschen glücklicher machen.«
Nun wollen wir zwar erst einmal uns selbst glücklicher machen, aber es ist unbestritten, dass eine harmonische, ausgeglichene oder auch selige Persönlichkeit nach außen strahlt – sichtbar ist! – und diese Wirkung wieder zu uns zurückkehrt. Die Bedeutung dieser Ausgeglichenheit als Antistressprogramm, für die Harmonisierung von Herz, Kreislauf, Gemüt – ist in Worte kaum zu fassen, aber in jeder zweiten medizinischen Publikation ein herausragendes Thema. Im Unterschied zur historischen »Glücks-Erinnerung«, versucht das Innere/Himmlische Lächeln nun alle übertriebenen Begleiterscheinungen wie Lachen, Grinsen, starke Reaktionen in Bauch und Muskulatur zu reduzieren auf eine sanfte sinnliche Leichtigkeit, die nach außen fast nicht zu sehen ist. Denn dieser Prozess der Erinnerung ist nur für mich bedeutsam und ich selbst benötige keine große äußere Präsentation. Die körperliche Re-Aktion bleibt im Wesentlichen identisch mit der historischen Wahrnehmung. Es ist eine Folge von Entspannungsprozessen in Muskulatur und Gewebe, im Rumpf (Magen, Solarplexus), in Schultern, Rippenfell, Armen und Gelenken. Die Struktur unseres Gesichtes verändert sich. Zusätzlich ist die Ausschüttung von »Glücks-Hormonen« nun hilfreich bei der Einleitung von Entspannungs-, Regenerations- und Heilungsprozessen.
Unsere Gesichter sind oft versteinert – angespannt / verspannt…
Wir haben uns so an unser Kopfkino gewöhnt, dass wir es als eine eigene, besondere Qualität wahrnehmen. Wir sind nun mal nachdenklich, überlegt, können uns gut in andere hineinversetzen. Wir entscheiden nicht hastig, sondern nach guter Überlegung – auch wenn es Monate dauert. Das ist bedachtsam und gründlich, denn es könnte ja noch dies und das geschehen… Wir denken eben nach.. und vor… und hinterher und um die Ecke und …
Wo ist das Problem?
Was habe ich mir alles gedacht …
Mit mir ist alles in Ordnung – wo ist nun das Problem?
Was geschieht – wenn wir denken? Unabhängig von der Rechenkapazität, Vernetzungsarbeit unserer kleinen grauen Zellen, was geschieht noch, parallel, im Hintergrund, im Unterbewusstsein? Unsere Hirnforscher werden die lange Liste der Vernetzungen sicherlich Stück für Stück weiter füllen und beschreiben.
Was wir in jedem Fall wissen:
DER · KÖRPER · REAGIERT · IMMER !
Das bedeutet, wenn jemand sagt: Ich bin ganz entspannt, ich denke nur nach. So ist das nicht korrekt. Wenn wir wirklich nachdenken, grübeln, analysieren, spekulieren, Vermutungen anstellen, Sachverhalte vergleichen, Szenarien hinterfragen, dann sind wir selten entspannt. Oft genau das Gegenteil. Wir denken und unser Körper, unsere Organe reagieren. Einfaches Beispiel: An leckere saftige Früchte denken und der Speichel beginn zu fließen. Denke ich jedoch an abgestandenes trockenes Fleisch, oder altes Brot, wird auch mein Mund trocken.
Träumen ist eine Ausnahme! Es gibt eine Ausnahme, wie zum Beispiel eine kleine Träumerei – dabei ist unser Entspannungszustand häufig gut entwickelt.
Hier beginnt ein kleiner Drahtseilakt, der nicht unerwähnt bleiben sollte. Erfahrene Übende werden bei der Erwähnung solcher Schlagworte, wie Bewusstheit und Unterbewusstsein sehr schnell neugierig und können Hinweise zur inneren Struktur und Energie-Arbeit kaum erwarten. Das liegt an der inflationären Berichterstattung und dem Halbwissen über Forschungen zu den Neurowissenschaften bis zur Quantenphysik oder Epigenetik. Begleitend dazu Nebenstraßen mit all den mystischen und spirituellen Erfahrungen, sowie Diskussionen zu Energien und Frequenzen.
Alles bedeutsam und spannend, jedoch hier in diesen Übungen nur peripher von Interesse. Der Ausgangspunkt der Übungen ist physisch (im Sinne des alten Verständnisses von physischer Körperarbeit). Natürlich mit dem Wissen im Hintergrund, dass es eine reine physische Körperarbeit nicht gibt, sondern diese in jedem Fall physisch, emotional, geistig, spirituell und wenn wir weiter greifen wollen, ebenso kosmisch verbunden ist.
Das Innere Lächeln · Qigong-Übung
Eine kleine Übung zur Entspannung unseres Gesichtes, für unser Wohlbefinden und unsere Stressresistenz.
Das »Innere Lächeln« hat überhaupt nichts mit dem überschwänglichen, manchmal an Nötigung erinnerndes Weltfriedenslächeln so vieler Esoterik-Gurus zu tun. Nichts gegen eine friedlichere Welt! Jedoch werden wir dazu nur etwas beitragen, wenn wir selbst mit uns im Frieden leben – unseren eigenen Frieden finden. Und der muss in mir selbst wachsen. Mit der Zeit…
Das wundervolle am »Inneren Lächeln« ist, – es ist nur für mich! Diese „Aktion“ muss von außen nicht sichtbar sein! Natürlich wird meine gelassene Präsenz äußerlich erkennbar sein. Also dümmliches Grinsen hilft hier nicht weiter, zumal es mit entspanntem Gesicht nicht möglich ist, diese Art von „absichtsvollem“ Lächeln, ist sehr anstrengend.
Der Nutzen dieses Lächelns:
• Entspannung der Gesichtsmuskulatur
• Reduzierung meines ΄Kopfkinos΄, das bedeutet
• Harmonisierung meiner Gedankenwelt
daraus folgt eine
• Beruhigung funktioneller Organprozesse
• vom Chaos (z.B.: in Stress-Situationen)
• hin zu Ordnung und Struktur
Es wird mir nicht nur möglich sein, eine Vorstellung von einer friedlichen oder gelassenen Stimmung zu haben, sondern ich nehme sie wahr, entwickle und verstärke sie. Es ist höchst erstaunlich, wie heilsam, leicht und wohltuend diese friedliche Stimmung für mein Gemüt, für meine Sinne, für meinen Körper ist. Und ich kann es jederzeit Wiederholen. Eine Art emotionale, körperliche und geistige Selbst-Regulierung.
Das »Innere Lächeln« benötigt einige Bedingungen: physischer Art und emotionaler Art. Außerdem können einige strategische Konzepte helfen.
Das Ziel ist es, mit dem »Inneren Lächeln« meine emotionale Grundstruktur positiv, entspannend zu beeinflussen. Mein lieber Freund Suma (buddhistischer Mönch in Sri Lanka) würde jetzt auch äußerlich lächeln, wenn er dieses konzeptionelle Herangehen an eine meditationsähnliche Übung hören würde. Sein Weg ist ganz anders. Er würde den Frieden über das Hier und Jetzt im Augenblick des Dasein suchen und finden. Genieße den Moment! Lass einfach los! Das ist wundervoll. Nicht nur harmonisch, sondern auch sehr gesund. Leider ist mir bewusst, dass einige meiner Schüler erst ein mal ihre Schuhe loslassen müssen, die Decke, die Geräusche im Raum, oder die Hausaufgaben, die sie im Kopf mit sich herumschleppen. Deshalb noch ein paar Vorbereitungen.
Strategie · Emotion · Physis · Korrektur
Strategie & Programm
Warum Strategie? Weil ich mich selbst »programmieren« kann. Es kommt vor, dass meine diversen, eigensüchtigen Empfindlichkeiten mich in Teufels Küche bringen: Ich habe manchmal zu viele Geschichten, Vermutungen und Bilder im Kopf. Die binden meine Aufmerksamkeit, blockieren und verspannen mich. Strategie hilft mich vorzubereiten, stimmt mich ein und zwar möglicherweise blitzartig. Ähnlich der, im Autogenen Training genutzten, Vorstellung eines “Ruhe-Bildes”. Letztendlich ein Vernetzungskonzept in unserem Gehirn, das es uns ermöglicht, schnell an ein Ziel zu gelangen – ohne Umwege.
Beim Inneren Lächeln könnte eine solche Strategie sein, eine grundsätzlich positive, friedliche, persönliche Einstellung aufzurufen. Zum Beispiel: Alle Menschen (in meinem Umfeld) sind im Großen und Ganzen gut, anständig – keine Feinde. Es ist möglich, ihnen mit einer offenen, freundlichen Präsenz entgegenzutreten. Auch wenn ich noch einen Berg von schlechten Erinnerungen im Hinterkopf trage, oder sie mir heute wieder mit einem Gesicht begegnen, das drei Tage Regenwetter vorhersagt.
Ich bin freundlich – scheinbar ohne Grund.
Es kostet mich wenig und ich gewinne so viel! Freundlichkeit ist entwaffnend!
Einfach mal ausprobieren und feststellen – Oh, Wunder, ich bin programmierbar! Es ist nicht kompromittierend, verwerflich, sondern einfach nur hilfreich.
Die Folge ist – es tut mir gut, ohne Grund gut und freundlich zu sein. Das heißt so ganz altruistisch ist die Situation auch wieder nicht. Über diese körperlichen Prozesse gibt es inzwischen eine ganze Menge Forschungsergebnisse. Genießen wir einfach das angenehme Gefühl. Emotionen, starke Gefühle prägen mein Verhalten – jede innere Energiearbeit ist davon betroffen. Emotionen haben direkte Auswirkungen auf diverse Funktionsbereiche von Organen, Drüsen, Körperflüssigkeiten, selbst die Muskulatur. Viele dieser Körperreaktionen sind uns nicht bewusst. Um Entspannung zu fördern, ist es günstig genau diese Reaktionen wahrzunehmen und zu regulieren. Nicht blockieren oder unterdrücken, sondern wirklich wahrnehmen und regeln.
Physis
Wenn wir für das »Innere Lächeln« unser Gesicht entspannen, arbeite ich alle Ebenen der Reihe nach ab. Mit einiger Erfahrung wird das nicht mehr der Fall sein, da der Prozess der Entspannung durch die Erinnerung allein ausgelöst wird und sich durch die Körpererfahrung in Gang setzt.
Spannungen lösen
Scheitel · Haare · Stirn · Ohren · Augen · Nase · Wangen · Mund · Zunge · Hals & Nacken
Zu jeder Ebene, jedem Organ kann man beim Entspannungsprozess einen Vortrag halten.
Als Wichtigstes ist festzuhalten:
Beim »Inneren Lächeln« ist mein Gesicht nie vollständig entspannt!
Wer möchte, versucht es einmal: Alle Spannungen im Gesicht lösen, loslassen. So fühlt sich das Gesicht an, wenn wir schlafen – erschlafft / gelöst von Spannungen. In diesem Augenblick hat sich unsere Lebendigkeit, unsere Präsenz aus unserer äußeren Erscheinung entfernt. Sie ist noch vorhanden, aber weit nach innen zurückgezogen. Das »Innere Lächeln« kann bei unserer Regeneration eine Rolle spielen, zum Beispiel beim friedvollen Einschlafen. Es gehört jedoch nicht in dieses vollkommen entspannte Körpergefühl.
Wir benötigen also nach der, bzw. bei der Entspannung des Gesichtes doch wieder eine leichte Spannung, um das Lächeln für uns zu realisieren. Und wenn wir uns beobachten, ist es erstaunlich, wie viele Gesichtsmuskeln an diesem Vorgang beteiligt sind.
Aufgabe bleibt Leichtigkeit, Zugewandtheit, Vertraulichkeit, Sinnlichkeit und zwar zu mir selbst.
Was nun physisch noch fehlt ist die Korrektur!
Korrektur
- Als Erstes eine Korrektur der Augen. Eine schwere Aufgabe.
- Als Zweites eine Korrektur der Zunge. Die ist leichter zu erreichen, hat aber ebenso verheerende Auswirkungen auf unsere gesamte Verspannung im Gesicht, wenn es nicht gelingt.
- Als Drittes ein wiederholter Gesamtcheck vom Scheitel bis zu den Füßen.
Entspannung der Augen und der Zunge
Augen-Entspannung
All unser Denken spiegelt sich in den Augen wieder. Nicht optisch sondern muskulär. Die Beweglichkeit der Augen, sagen wir »Unruhe«, ist direkt abhängig von unserer Gedankenvielfalt. Hinzu kommt noch, dass die Verbindung von Auge, Keilbein, Wirbelsäule und Nerven eine Einflussnahme und Rückkopplung auf diverse Funktionsbereiche der unterschiedlichsten Organe mit sich bringt, deren Reaktion und Wirkung wiederum Impulse auf die Augen übertragen kann. Eine Harmonisierung, Entspannung zu pflegen, zu kultivieren, bedeutet Einfluss auf den gesamten Organismus zu nehmen. Umgekehrt muss mir in diesem Falle klar werden, wie stark die Einflussnahme zum Beispiel von Ängsten, Zweifeln, Gewissensbissen auf meinen Körper sind. Diese besonders destruktive Gedankenprozesse beeinträchtigen meine Gesundheit, beeinflussen Nerven und Organfunktionen, besonders, wenn sie häufig, oder permanent auftreten.
Das Ziel wäre also:
Tausend Gedanken werden zu einem Gedanken! Damit die Augen Ruhe finden.
Ruhe-Übung für die Augen:
Die Hände auf die Augen legen. Handinnenflächen mit den Laogong-Punkten auf den Augen platzieren, sodass die Finger entspannt über der Stirn liegen und wir die Dunkelheit der warmen Handinnenflächen beruhigend auf unseren Augen spüren. Die Augen benötigen ca. 2 min., um sich zu entspannen. Wir nehmen wahr, wie die Augen am Beginn der Ruhe-Zeit immer noch nach rechts/links/oben/unten hin und her hetzen. Wir gönnen ihnen Ruhe und Zeit!
Zungen-Entspannung
In der Qigong-Übung »Der Kleine Energiekreislauf« ist die Zunge unsere Verbindung zwischen Dumai (Lenkergefäß) und Renmai (Konzeptionsgefäß). Die Zungenspitze verbindet – wenn sie den Gaumen berührt (Elsternbrücke), diese beiden Sondermeridiane. Der übrige Teil der entspannten Zunge sollte ruhig und gelöst am Boden des Mundraumes liegen. Diese Entspannung der Zunge ist jedoch nicht so einfach durchzuhalten, wenn mein Geist Schwerarbeit leistet. Die kleinsten Regungen unseres Kopfkinos, unserer variantenreichen Gedankenvielfalt, spiegeln sich unverzüglich in unserer Zunge wieder. Hier die Gelöstheit und Entspannung zu regulieren, ist ein permanenter, spannender Prozess. Er erfordert Geduld, Zuneigung, sowie vielleicht etwas Humor und zwar zu mir selbst. Viel Erfolg. (bb.2015)
ps: Ergänzung / Wirbelsäule & Unruhe
Der Artikel »Zwei Schmetterlinge…« erinnert an die Erläuterungen von Dr. Josephine Zöller zur physiologischen Einflussnahme von Keilbein und Kreuzbein auf die Mitte-Arbeit unserer Wirbelsäule und damit die Einflussnahme / Verbindung diverser Funktionskreise unseres Organismus. Der Prozeßcharakter dieser Mitte-Struktur-Arbeit mit seinen organischen Vernetzungen wurde von Dr. Zöller sehr datailliert beschrieben und veranschaulicht die Komplexität der Zentrierung als Aufgabenstellung im Qigong
Grafik: Keilbein & Kreuzbein als verbundene Schmetterlinge
(S.115, s. ANLAGE, Lit.: Prof. Dr. J. Kabat-Zinn, MBSR)
(S.115, siehe ANLAGE, Lit./Zitat: Großmeister X. Jiang, Dr. C. Richter)
(S.142, s. ANLAGE, Lit.: Artikel, Zwei Schmetterlinge)
(S.142: Grafik, Zwei Schmetterlinge, ©bb8_2015)
Link zum Artikel:
Zwei Schmetterlinge
Link zum Buch:
DER DRITTE SCHRITT
BeBartel